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Streitkräfte Gabuns

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Streitkräfte Gabuns
Forces armées gabonaises
Führung
Oberbefehlshaber
de jure:
Präsident Ali-Ben Bongo Ondimba
Oberbefehlshaber de facto: Der Verteidigungsminister
Verteidigungsminister: Michael Moussa Adamou[1]
Militärischer Befehlshaber: Jean Claude Ella-Ekogha
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 4.700 Aktive
2.000 Paramilitärs[2]
Wehrpflicht: Nein[3]
Wehrtauglichkeitsalter: ab dem 20. Lebensjahr[3]
Haushalt
Militärbudget: 267 Mio. US$ (2020)[2]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 1,8 % (2020)[2]
Geschichte
Gründung: 1960

Die Streitkräfte Gabuns (Forces armées gabonaises) sind die Streitkräfte des zentralafrikanischen Staates Gabun. Sie entstanden nach der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich im Jahre 1960. Die Streitkräfte verfügen über 4700 Mann.

Angehörige des Militärs versuchten immer wieder gegen die Familienherrschaft des ersten Präsidenten Gabuns Léon M’ba zu putschen. 1964 putschte ein Teil des Militärs gegen den langzeit Präsidenten Léon M’ba. Anfang 2019 gab es einen neuerlichen Putschversuch junger Offiziere gegen den abwesenden Präsidenten, den Sohn Léon M’ba.[4] Der Putsch scheiterte nach wenigen Stunden am selben Tag.[5]

Von 2012 bis 2013 nahmen Soldaten der Gabunischen Armee an einem Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik teil.[6]

Die Armee des Landes hat alleine 3200 Mann für den Schutz des Präsidenten abgestellt. Die Armee gliedert sich in:

  • Luftlanderegiment
    • 1 Stabskompanie
    • 3 Luftlandekompanien
    • 1 Aufklärungs- und Unterstützungskompanie
  • Gepanzerte Aufklärungsabteilung (leicht)
    • 1 Stabs- und Logistikkompanie
    • 2 Gepanzerte Schwadrone

Darüber hinaus existieren im ganzen Land 8 Wehrbezirke, die je über ein motorisiertes Infanterie-Bataillon verfügen.

Die Streitkräfte Gabuns verfügten im Jahr 2020 über folgende Ausrüstung:[2]

Typ Herkunft Funktion Version Anzahl Anmerkung
Panhard AML Frankreich Frankreich Spähpanzer AML-60
AML-90
24
EE-3 Jararaca Brasilien Brasilien Spähpanzer 12
EE-9 Cascavel Brasilien Brasilien Spähpanzer 14
ERC-90 Sagaie Frankreich Frankreich Spähpanzer F4 6
RAM V-2 Israel Israel Spähpanzer 7
Véhicule Blindé Léger Frankreich Frankreich Spähpanzer 14
EE-11 Urutu Brasilien Brasilien Schützenpanzer 12
Typ-8 China Volksrepublik Volksrepublik China Schützenpanzer 5 vermutlich nicht einsatzbereit
M706 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mannschaftstransporter LAV-150 9
Bastion Patsas Frankreich Frankreich Mannschaftstransporter APC 5
WZ-523 China Volksrepublik Volksrepublik China Mannschaftstransporter 3
Véhicule de l’avant blindé Frankreich Frankreich Mannschaftstransporter 5
Berliet VXB-170 Frankreich Frankreich Mannschaftstransporter 12
Pandur Osterreich Österreich Mannschaftstransporter 1
Aravis Frankreich Frankreich MRAP 8
Ashok Leyland MPV Indien Indien MRAP 34
Panzerabwehrwaffen
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Typ Herkunft Funktion
MILAN Deutschland Deutschland
Frankreich Frankreich
Panzerabwehrlenkwaffe
M40 A1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Rückstoßfreies Geschütz
Typ Herkunft Kaliber Funktion Anzahl
M101 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 105 mm Haubitze 4
Typ 63 China Volksrepublik Volksrepublik China 107 mm Raketenwerfer 16
Teruel Spanien Spanien 140 mm Raketenwerfer 8
Thomson-Brandt Frankreich Frankreich 120 mm Mörser 4
81 mm Mörser 35
Flugabwehrwaffen
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Typ Herkunft Funktion Anzahl
ERC-20 Frankreich Frankreich Flugabwehrpanzer 4
ZPU-4 Sowjetunion Sowjetunion Maschinengewehr
ZU-23-2 Sowjetunion Sowjetunion Flugabwehrkanone 24
M1939 Sowjetunion Sowjetunion Flugabwehrkanone 10
L/70 Schweden Schweden Flugabwehrsystem 3

Die Luftwaffe (Air Force) des Landes verfügt über drei Staffeln:

Es existieren Stützpunkte in Libreville, Franceville und Tchibanga. Die Luftwaffe verfügt über folgende Luftfahrzeuge (Stand Ende 2020):[7]

Gabunischer Marine-Soldat bei einer Ausbildungsmission der US-Navy
Ein französisches Patrouillenboot vom Typ P400, wie es bei der Marine Gabuns im Einsatz ist

Die Marine nutzt für Patrouillen an der Atlantikküste derzeit drei französische Patrouillenboote vom Typ P400. Weitere Schiffe vom Typ Kership und der BATRAL-Klasse sollen noch angeschafft werden.[8]

Einzelnachweise

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  1. Stevie Mounombou: Exploitation illégale de richesses naturelles : Ali Bongo sans pitié. In: Gabon Review. 11. August 2021, abgerufen am 31. August 2021 (französisch).
  2. a b c d International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor & Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 466–467.
  3. a b The World Factbook–Gabon. In: Central Intelligence Agency. Abgerufen am 31. August 2021 (englisch).
  4. Spiegel Online: "Militär in Gabun erklärt Präsidenten für abgesetzt"; Bericht vom 7. Januar 2019
  5. Spiegel Online: "Regierungssprecher in Gabun meldet Festnahme von Putschisten"; Bericht vom 7. Januar 2019
  6. [1]
  7. World Air Forces 2021. flightglobal.com, abgerufen am 3. April 2021.
  8. Trade Registers. Stockholm International Peace Research Institute, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. September 2020; abgerufen am 31. August 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/armstrade.sipri.org
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